Was ist ein Zero-Client?

Von ·Kategorien: Technik erklärt·Published On: April 19th, 2022·7 min read·

Thick-Clients, Thin-Clients und Zero-Clients – was ist der Unterschied?  

Wenn wir in der Technik von Clients sprechen, egal ob Thick-, Thin- oder Zero-Client, dann sind damit Computer gemeint. Ein Prozessor, etwas Arbeitsspeicher und eine Verbindung zu einigen Peripheriegeräten wie Maus, Tastatur und Monitor sind ihre gemeinsamen Merkmale. Allerdings unterscheiden sie sich auch in einigen Aspekten.

Was ist ein Thick-Client?

Ein Thick-Client (auch als Heavy- oder Fat-Client bezeichnet) ist im Wesentlichen ein herkömmlicher Computer. Er verfügt über eine Festplatte, auf der ein Betriebssystem und Anwendungen direkt installiert sind. Thick-Clients können ohne Abhängigkeiten von externen Ressourcen betrieben werden, da alles vom lokalen Speicherlaufwerk im System geladen wird. Das bedeutet, dass sie auch dann verwendet werden können, wenn Sie das Ethernet-Kabel abziehen oder das Wi-Fi ausschalten.

Was ist ein Thin-Client?

Ein Thin-Client ist ein Computer mit minimalem lokalem Speicher. Er wurde so konzipiert, dass er den Nutzer:innen Programme und Anwendungen von einem zentral gelegenen Terminalserver aus zur Verfügung stellen kann. Thin-Clients enthalten oft noch ein minimales Betriebssystem und speichern Konfigurationseinstellungen im Flash-Speicher. Jedoch wird der Großteil der von den Endbenutzer:innen genutzten Daten und Anwendungen nicht direkt auf dem Thin-Client gespeichert.

Stattdessen stellen die Thin-Clients beim Hochfahren eine Verbindung zu einem zentralen Server her. Sie verlassen sich darauf, dass dieser Server den Benutzer:innen die erforderlichen Softwareanwendungen und Daten zur Verfügung stellt. Das bedeutet, dass der Computer als Terminal fungiert, um die Verbindung zu erleichtern. Somit können die Nutzer:innen ihre Anwendungen, die vom Server ausgeführt werden, sehen und darin arbeiten.

Was ist ein Zero-Client?

Ein Zero-Client ist ein Computer ohne lokalen Speicher. Vielmehr ist er auf eine Verbindung zu einem lokalen Server angewiesen. Wenn ein Zero-Client eingeschaltet wird, verwendet er Firmware, um aus dem Netzwerk zu booten und eine Verbindung zum Server herzustellen. Dann lädt er die benötigten Daten direkt in den Speicher und nicht auf eine Festplatte herunter.

Zero-Clients verfügen weder über ein Betriebssystem noch über Konfigurationseinstellungen. Es ist allein Sache des Servers, den Computer zu identifizieren und zu entscheiden, welche Inhalte den Benutzer:innen zur Verfügung gestellt werden sollen. Was der Server dem Zero-Client „servieren“ soll, wird von den IT-Admins festgelegt.

Die üblichen Aspekte eines Zero-Clients sind:

  • ein geringer Stromverbrauch
  • reduzierte Kosten
  • einfache Verwaltung
  • eingeschränkte Fähigkeit, Grafiken zu rendern
  • vollständige Abhängigkeit von der Netzverbindung

Wie der Name schon sagt, geht ein Zero-Client einen Schritt weiter als ein Thin-Client. Oder eben sozusagen eine Stufe dünner.

ThinManager-Software für echte Zero-Clients

Damit ein Computer als Zero-Client fungieren kann, benötigt er einen Terminalserver, der mit einer Software wie ThinManager ausgestattet ist. Mit ThinManager können Computer von Endbenutzer:innen zu echten Zero-Clients werden. Die Software nutzt Netzwerk-Boot- und Remote-Desktop-Dienste, um Anwendungen und andere Inhalte an die Endgeräte der Benutzer:innen zu übertragen.

Eine gängige Anwendung hierfür wäre in einer intelligenten Fabrik. Dort lassen sich Workstations für Endnutzer:innen bereitstellen, ohne Hunderte von Thick-Clients einrichten zu müssen. Die zentrale Verwaltung von Ressourcen bedeutet auch, dass Sie die bereitgestellten Anwendungen auf bestimmte Schichten oder Zeiten abstimmen können.

ThinManager bietet ein Dashboard, mit dem Administratoren Verbindungen zwischen dem Terminalserver und Zero-Client-Computern, mobilen Geräten und IP-Kameras verwalten können. All dies kann ohne das Schreiben von Code durchgeführt werden. Außerdem ist ThinManager eine einfach zu integrierende Lösung. Sie kann in jeder Branche eingesetzt werden. Sie ermöglicht die Verwaltung von Terminalservern und Zero-Clients (oder Thin-Clients) und ist einfach aufzusetzen und zu warten.

Die Vorteile von Zero-Clients

Wo werden Zero-Clients eingesetzt? Häufig werden Zero-Clients in einer virtuellen Desktop-Umgebung (Virtual Desktop Infrastructure, VDI) oder in einer dezentralen Arbeitsumgebung eingesetzt, beispielsweise in einer intelligenten Fabrik. Die wichtigsten Vorteile von Zero-Clients lassen sich in drei Worten zusammenfassen: Effizienz, Effektivität und Sicherheit.

Ohne ein Speicherlaufwerk kann auf dem Zero-Client selbst nichts installiert, gelöscht oder geändert werden. Alles befindet sich auf dem Server. Dadurch wird sichergestellt, dass nur bestimmte Benutzer:innen Zugang zu den Daten haben. Da sich keine Software auf dem Gerät befindet, besteht ein geringes Risiko der Anfälligkeit für Schadsoftware.

Außerdem bleiben die Daten auf dem Gerät nicht erhalten, wenn es ausgeschaltet oder aus dem Netz entfernt wird. Wenn also böswillige Dritte Zugriff auf die physische Hardware erhalten, können sie keine wertvollen Daten direkt vom Gerät abgreifen.

Die Vorteile von Zero-Clients und ThinManager-Software

Die Software von ThinManager bietet fortschrittliche Kontroll- und Sicherheitsfunktionen, darunter: automatisches Einschalten, Shadowing, MultiSession, Dual-Display und Failover-Unterstützung. Darüber hinaus kann die Software mit Citrix, VMware und Microsoft Active Directory integriert werden.

ThinManager ist so flexibel, dass die Inhalte und Anwendungen den gewünschten Mitarbeitenden genau an dem Ort und zu der Zeit ihrer Wahl zur Verfügung gestellt werden. Dank dieser Mobilitätsfunktion können Sie Ihren Schreibtisch verlassen und sich von Client zu Client bewegen. Dabei haben Sie die benötigten Inhalte und Anwendungen stets genau dort, wo Sie sie brauchen.

Zero-Client mit Thin-Manager Beispiel

Stellen Sie sich vor, die Produktionsleitung eines Automobilherstellers sitzt am Schreibtisch in ihrem Büro. Sie bemerkt eine Unregelmäßigkeit in der Fertigung und möchte die Situation vor Ort beurteilen. Mit ThinManager kann sie über ein Tablet, das in der Fabrikhalle steht, auf genau die Daten zugreifen, die sie von ihrem Schreibtisch aus gesehen hat.

Wenn das Problem behoben ist, kann sie das Tablet wieder zurücklegen und dabei sicher sein, dass die Informationen geschützt sind. Wenn das Tablet außer Haus mitgenommen wird, werden keine Daten auf dem Gerät gespeichert, die möglicherweise in die falschen Hände geraten könnten. Dadurch wird eine Gelegenheit für den falschen Umgang mit kritischen Daten beseitigt.

Industrielle Zero-Clients bei OnLogic

OnLogic arbeitet mit ThinManager zusammen, um eine Reihe von verlässlichen industriellen Zero-Client-Systemen für Anwendungen in verschiedenen Branchen anzubieten. Diese ThinManager-kompatiblen Geräte werden mit einem vorkonfigurierten BIOS ausgeliefert. Es ermöglicht eine sofortige Verbindung mit ThinManager und ist für den Einsatz in extremen Umgebungen ausgelegt.

Werfen wir einen Blick auf zwei Lösungen, die für unterschiedliche Anwendungsfälle von Nutzen sind. Als erstes der kleine und lüfterlose TM110. Der zweite ist der leistungsstarke und flexible TM800.

TM110 Ultra-kleiner lüfterloser Edge-PC

Ein Bild des TM110 von OnLogic, montiert auf einer DIN-Schiene

Wir beginnen mit dem Äußeren und arbeiten uns nach innen vor. Die Hardshell-Fanless-Technologie des TM110 in Industriequalität schützt das System vor dem Eintritt von Staub, Schmutz, Chemikalien und Feuchtigkeit. Damit ist der TM110 bereit, sein Zuhause in Ihrer Fabrikhalle zu finden. Sein spezielles Aluminiumgussgehäuse leitet die Wärme ab. Gleichzeitig bringt es platzsparende Montageoptionen mit sich. So kann es Ihrer rauen Umgebung standhalten.

Die Seiten des Systems werden vollständig für I/O genutzt. Trotz seiner beeindruckend kompakten Bauweise verfügt der TM110 über die gleichen Erweiterungsmöglichkeiten wie größere Boards, mit zusätzlichen Optionen für Speicher. Die Kombination einer x86-Architektur mit dem Pico-ITX-Formfaktor ergibt einen äußerst kompakten und verlässlichen Industrie-PC.

Dieser industrielle Zero-Client ist für ThinManager vorkonfiguriert. Er bietet eine energieeffiziente, extrem verlässliche, ultrakleine und lüfterlose Virtualisierungslösung.

TM800 Industrie-Mini-ITX-PC

Ein Bild des TM800 von OnLogic

Als Nächstes haben wir den TM800, einen industriellen Zero-Client, der für die Verlässlichkeit in Embedded-Anwendungen entwickelt wurde. Er besitzt ein Metallgehäuse. Seine doppelten rechtwinkligen Abkantungen reduzieren elektromagnetische Störungen (EMI) und verbessern die elektromagnetische Kompatibilität (EMC). Das System ist mit einem Lüfter ausgestattet, der für eine Querbelüftung des Gehäuses sorgt. Dadurch werden Lüftergeräusche verringert. Außerdem wird durch Montageoptionen für vertikale und horizontale Installationen höchste Flexibilität geboten.

Der industrielle Zero-Client TM800 ist ein kostengünstiges und leistungsstarkes Gerät. Er kann vier unabhängige Displays ansteuern. Mehrere Displays sind besonders wertvoll für Kontrollräume oder andere Szenarien, in denen ein Überblick über mehrere gleichzeitig ablaufende Prozesse erforderlich ist. Qualität und Verlässlichkeit sind der Schlüssel zum TM800. Er verfügt über umfangreiche I/O und robuste Erweiterungsmöglichkeiten. Dadurch sind qualitativ hochwertige und zuverlässige Verbindungen sowohl in der Industrie als auch in einer Büroumgebung möglich.

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About the Author: Holly Clayman

Holly is a Marketing Coordinator at OnLogic, a role that provides just the right blend of creativity and project management. She loves traveling, hiking, and getting to experience new things, so when she’s not working you’ll likely find her hanging out at a coffee shop, painting furniture, or hopping on a bus, train, or plane to somewhere new.