Industrie 4.0: Die Entwicklung geht weiter – ein Gespräch mit ifm

Von ·Kategorien: Industrielles IoT·Published On: Juli 26th, 2018·4,8 min read·

Die „intelligente Fabrik“ von heute kann viele Formen annehmen, aber ein gemeinsamer Nenner sind Daten. So hilft die Erfassung, Verteilung, Analyse und Nutzung von Daten im Zeitalter des industriellen Internets of Things und der Industrie 4.0 Unternehmen jeder Art und Größe bei der Optimierung ihrer Prozesse und Anlagen. Dabei ist die Entwicklung von Maschinen, die mit Maschinen kommunizieren, in jeder Hinsicht auf Daten angewiesen. Diese Daten erfordern einen sorgfältigen und gewissenhaften Umgang, um ihre optimale Nutzung sicherzustellen. Genau diese Beziehung zwischen Maschine und Information wird zu einem nicht geringen Teil von ifm gestaltet. Das 1969 gegründete Unternehmen hat Pionierarbeit bei der Entwicklung und dem Einsatz von Sensoren, Steuerungen und Automatisierungssystemen geleistet. Diese werden von Industrieexpert:innen weltweit eingesetzt.

Wir sprachen kürzlich mit ifm-Produktmanager Bob Drexel. Dabei ging es darum, wie ifm seine große Erfahrung in der Sensortechnologie nutzt, um seinen Kunden eine umfassende industrielle Analytiklösung anzubieten.

Können Sie sich selbst und ifm kurz vorstellen?

Bob Drexell - ifmBob Drexel: ifm ist ein in Deutschland ansässiges Unternehmen für Industrieautomation. Wir stellen industrielle Sensoren für eine Vielzahl von Automatisierungsmärkten her. Ich arbeite seit zwölf Jahren bei ifm. Dort bin ich für Temperaturmessgeräte, Schwingungssysteme und RtM-Lösungen zuständig. Ich habe Maschinenbau studiert und war 30 Jahre lang in verschiedenen Funktionen im Bereich der Industrieautomation tätig.

 

Wie unterstützt ifm die Entwicklung des industriellen IoT und der Industrie 4.0?

Observer-Software - ifmIm Prinzip statten wir Industrieanlagen mit einem Sensor-Array aus. So können wir den Zustand der Anlage überwachen. Wir speisen diese Informationen in eine Überwachungssoftware für die funktionale Ebene des Unternehmens ein (Wartung, Produktion, Material). Die Software überträgt die Daten dann in das Unternehmenssystem. Dort können sie für die Ressourcenplanung, die Nutzung der Anlagen, die Effizienz usw. analysiert werden. Unsere Software heißt Smart Observer (SMOB). Sie kombiniert Anwendungen für Datenbanken, Visualisierung und Aktionsmanagement, die Sensordaten in Informationen umwandeln. Wir arbeiten mit unseren Kunden zusammen, um die Funktionen (Echtzeit-Wartung, Echtzeit-Qualität, Energieeffizienz, Track & Trace) zu integrieren, die eine Fabrik 4.0-Lösung schaffen. Anschließend wird die Lösung direkt in SAP integriert, um eine automatisierte Beschaffung von Wartungsmaterial, Arbeitsaufträgen, Reparaturtickets und statistischen Berichten zu ermöglichen. Außerdem wird dort auch eine Zusammenführung mit anderen Unternehmensdaten vorgenommen.

Wer nutzt derzeit diese Art von Überwachungslösungen?

Wir rüsten alle Arten von Maschinen aus, von Kühl- und Lüftungsventilatoren, Pumpen und Kompressoren bis hin zu Hydraulikaggregaten, Sägen, Pressen, Drehbänken, Fräsmaschinen usw. So ziemlich alle Industriemaschinen. Dabei verfügen wir über ein sehr umfangreiches Wissen darüber, wie Maschinen funktionieren und welche Messungen zu ihrer Überwachung erforderlich sind. Dieses Wissen stammt aus unserem Kerngeschäft, der Herstellung von Industriesensoren, die die Maschinen bedienen. Oft müssen wir nur ein paar weitere Spezialsensoren hinzufügen, um eine betriebsfähige Ansicht der Maschine zu erhalten. Das ist es, was wir unseren „Y“-Pfad nennen. Er trennt die Maschinensteuerung von der Überwachung des Maschinenzustands.

Was macht die ifm-Lösung für diesen wachsenden Bedarf so besonders?

Wir arbeiten mit so vielen Unternehmen zusammen, um die Sensoren zu entwickeln und zu spezifizieren, die die Maschinen zum Laufen bringen. Daher haben wir die einzigartige Perspektive und das Wissen, um die Industrie 4.0 umzusetzen und die nächste Stufe der Automation zu erreichen. Diese nächste Stufe besteht darin, dass Maschinen und Systeme autonom kommunizieren, um ihre Arbeitslast zu planen, ihre Leistung zu überwachen und ihre Wartung zu planen.

Wie ermöglicht die ifm diese nächste Evolutionsstufe der Automation für die Industrie 4.0?

Wir verwenden die Hardware von OnLogic, um die nötige Rechenleistung bereitzustellen. Denn die ist erforderlich, um diese riesige Menge gesammelter Daten in nützliche Informationen am Einsatzort zu verwandeln. Viele der gesammelten Daten sind nicht wirklich relevant. Außerdem ist es nicht praktikabel, Terabytes von Daten zu streamen. Also ist Edge-Computing notwendig, um komprimierte Relevanz und Kontext zu liefern.

Wir verlassen uns auf die gehärteten Industrie-PCs von OnLogic, um Datensammler zu erstellen, die strategisch in Arbeitszellen von Maschinen platziert werden. Diese IPCs müssen unter rauen industriellen Bedingungen überleben. Zudem müssen sie rund um die Uhr ohne Unterbrechung laufen. Dabei ist ein Datenverlust keine Option, denn wenn ein Ereignis übersehen wird, kann dies bedeuten, dass der Auslöser einer Reihe von kaskadenartigen Ereignissen nicht erkannt wird. Dies kann zu einem Ausfall der Anlage führen.

Hardwareschrank – ifm

Ich glaube, der Hauptgrund, warum wir uns für OnLogic entschieden haben, war der flexible Service. Wir hatten das Gefühl, dass es mehrere Parallelen in der Unternehmenskultur gibt. Das gilt insbesondere für die Tatsache, dass der Kundenservice oberste Priorität hat. Zwar haben wir mehrere Plattformen einem Betatest unterzogen, uns aber aufgrund des soliden Produkts und des flexiblen Service für OnLogic entschieden.

Wie fügt sich die ifm-Lösung in das breitere industrielle Internet of Things ein?

Ich denke, der Kern des IIoT besteht darin, dass Maschinen mit anderen Maschinen kommunizieren und ihre Abläufe, ihren Durchsatz und ihre Reparaturen planen. Das klingt wie Science-Fiction, aber das ist es, was wir tun. Aber ganz ehrlich: Produktionsanlagen sind noch Jahre entfernt. Vor allem, weil man eine ausreichende Infrastruktur braucht, um eine kritische Masse zu erreichen.

Wie sieht die Zukunft von ifm aus?

Es ist eine spannende Zeit bei ifm. Wir sind dabei, vom Verkauf von Sensoren als Komponente zum Verkauf eines Systems überzugehen. Es ermöglicht das Messen, Überwachen sowie automatisiertes Agieren und Reagieren von Maschine zu Maschine zu System.

Um mehr über ifm und ihre IIoT-Lösungen zu erfahren, lesen Sie den Kundenbericht auf der OnLogic-Website.

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About the Author: Darek Fanton

Darek ist Communications Manager bei OnLogic. Seine Leidenschaft für Journalismus und Technologie hat ihn von den Redaktionen lokaler Zeitungen bis in die Produktionshallen von IBM geführt. Aufgrund seines Hintergrunds in der Nachrichtenredaktion ist er immer auf der Suche nach den neuesten technischen Entwicklungen und den besten Möglichkeiten, diese Informationen mit den Lesenden zu teilen. Neben seiner Affinität für Worte ist Darek auch ein Musikliebhaber, Jongleur und ein großer Fan von schlechten Witzen.